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Lotto-Geschichte

Lotteriespiele und Entscheidungen per Los, die über Reichtum, Ehre oder das Leben entscheiden, gibt es seit Menschengedenken. In den Niederlanden und in Italien sind für das ausgehende Mittelalter Glücksspiele verbürgt, die bereits als Vorläufer des heutigen Zahlenlottos gelten können.
Die Erfindung des Zahlenlottos geht zurück auf die Genuesen, die im ausgehenden Mittelalter bzw. mit Beginn der Neuzeit (einigen Quellen zufolge soll es 1575 begonnen haben) mit der Ziehung von fünf Namenszetteln aus einer Trommel mit den Namen der 90 Ratsmitglieder den Stadtrat für das nächste Jahr bestimmten. Dieses Verfahren hat Wetten angezogen und so startete 1643 das Zahlenlotto „5 aus 90“. Auf dieses Lotto di Genova geht auch das heute in Italien übliche 6 aus 90 SuperEnalotto zurück.
Eine Variante dieses Spiels in Neapel loste aus einer Trommel mit 90 Namenszetteln verarmter Frauen im heiratsfähigen Alter fünf Namen aus. Die richtigen Tipper bekamen einen Geldgewinn, die glücklichen Gewinnerinnen erhielten eine Aussteuer. Hier wird die soziale Seite des Glücksspiels bereits erkennbar, die auch heute noch bei staatlichen Lotterien üblich ist.
Parallel zum Zahlenlotto wurden auch andere, ähnliche Glücksspiele immer beliebter, wie zum Beispiel das passive Lotto, bei dem es Gewinnklassen gibt. Solche Spiele wie das heutige Spiel 77 oder die Klassenlotterie Aktion Mensch verkaufen den Teilnehmern Anteilsscheine mit festen Losnummern. Die Teilnehmer können also keine eigenen Glückszahlen wählen. Der Boom der Glücksspiele unterschiedlicher Variationen kam nicht von ungefähr, nachdem sich bei den Regierenden immer mehr herumgesprochen hatte, wieviel Geld diese Versuchung in die staatlichen Kassen spülte. Diese waren arg gebeutelt durch Kriege, durch den hohen Kostenaufwand für den Hof des Herrschers, durch die teuren Weltreisen als Investitionen in neue, gefragte Güter wie Gewürze und Rohstoffe oder einfach nur durch die Gier nach Ansehen und Macht.

Dabei waren die Glücksspiele auch für die Regierenden nicht ganz unproblematisch, da sie nach Auffassung der Kirche verboten waren. Auf dem europäischen Festland konnten es sich nur wenige Herrscher leisten, auf den Segen der Kirche zu verzichten. Dass sich dennoch viele Herrscher dazu befugt sahen, lag wohl auch an der beneideten Einnahmequelle des Papsttums, dem Ablasshandel. Die Kirche hielt damit ein erfolgreiches Instrument in der Hand, die Kassen durch das Geld der Armen und Ärmsten aufzubessern. Wie viele Fürsten, Könige und Herzöge in der Zeit zwischen etwa 1400 und der Aufhebung des Glücksspielverbots eigene Lotterien betrieben, ist wohl nicht mehr rekonstruierbar. Man kann davon ausgehen, dass die Offiziellen der Kirche dieses Treiben nicht nur duldeten, sondern hinter vorgehaltener Hand den Geldbeutel öffneten. Dementsprechend blieb es auch in der Regel im Dunkeln, was der hoffnungsvolle Loskäufer am Ende mit seiner Investition (mit-)finanzierte. Vielleicht waren es letztlich sogar die Waffen, gegen die er später seinen kleinen Bauernhof verteidigen musste. Die dahinter steckende soziale Ungerechtigkeit wird aber erst viel später erfolgreich angeprangert.
Für den deutschsprachigen Raum begann das Zahlenlotto in Bayern. Infolge der Aufhebung des Glücksspielverbots durch Papst Clemens XII. 1731 startet Kurfürst Karl Albrecht von Bayern vier Jahre später ein staatliches Zahlenlotto. An dem Scheitern dieses Systems wurde bereits deutlich, worin Schwierigkeiten lagen und liegen. Eine solche Lotterie verlangte nach kundiger Hand bei der Quotierung und Logistik.

Der Hoffnung auf den schnellen Gewinn folgten auch zahlreiche Trittbrettfahrer, die mit dem Verkauf von „todsicheren“ Systemen Erfolg versprachen. Es wurden reichlich kreative Ideen ersonnen und erfolgreich an die Lottospieler verkauft, die heute – gelinde gesagt – seltsam anmuten. Es wurden Sterne, Glaskugeln und der Vogelflug gedeutet, Totenbeschwörungen und Geisterbefragungen durchgeführt und die „geheimnisvolle Glückswurzel“ angepriesen, eine Technik des Rechnens, die angeblich vorausberechnen konnte, welche Zahlen bei der Ziehung kommen würden. So lächerlich es heute erscheinen mag, so nachdenklich stimmt die Tatsache, dass nach wie vor derartige Ideen angepriesen werden, um dem Glück ein Schnippchen zu schlagen.
Das Glücksspiel Lotto nahm im ausgehenden 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts deutlich größere Dimensionen an, als noch zwei Jahrhunderte zuvor, sorgte aber auch für Widerstand. Der Vorwurf richtete sich gegen die Praxis, die Spielsucht des armen Mannes zu nutzen, um die Paläste der Reichen zu vergrößern. Die Kritik führte 1862 (anderen ungesicherten Quellen zufolge bereits im Jahre 1800) zum vollständigen Verbot in Deutschland. Das Zahlenlotto war nur noch über Veranstalter aus dem Ausland möglich, behielt aber letztlich seine Faszination, weswegen das Wiederaufkommen Mitte des 20. Jahrhunderts kein Wunder ist.
Heute wird in Deutschland das Lotto als staatliches Lotto 6 aus 49 gespielt. Seit Anfang 2013 kann dies auch (wieder) online gespielt werden.
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